Offener Brief: Daouda Guilavogui

Sehr geehrte Damen und Herren,

bezugnehmend auf die heutige Berichterstattung zu der bevorstehenden Abschiebung Herrn Guilavoguis wende ich mich an Sie mit einem Appell: Die Verhinderung der Abschiebung Herrn Guilavoguis.

Herr Guilavoguis Anstrengungen zu einem eigenständigen Leben in Deutschland sind deutlich zu erkennen. Er hat mehrere Praktika absolviert sowie Ausbildungsplätze angeboten bekommen. Mit großer Anstrengung ist es gelungen, dass Herr Guilavogui seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker bei der Mönchengladbacher Firma Ludwig Steup beginnen konnte.

Wir erkennen, dass es ein grundsätzliches Problem in Deutschland gibt: Die Ermangelung eines Einwanderungsrechts, dass auf solche Fälle anwendbar ist. Mit der 2020 konkretisierten und vereinheitlichten sog. „Ausbildungsduldung“ sehen wir jedoch ein Instrument, dessen Rechtsgedanke auf diesen Fall zutrifft: Menschen, die einer qualifizierten Ausbildung nachgehen, sollen diese absolvieren können.

Die Geschäftsführer der Firma Steup beschreiben Herrn Guilavogui als eine bestens integrierte Person, die gutes Deutsch spricht und sehr gute Noten in der Berufsschule erzielt. Ebenso machen beide deutlich, dass Herr Guilavogui eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive im Betrieb hätte. Zum einen ist es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sinnvoll, Menschen wir Herrn Guilavogui eine Perspektive in Deutschland zu geben. Zum anderen ist es aus menschlicher Sicht schwer verständlich, integrierten sowie eigenständigen Menschen keine Perspektive in Deutschland zu ermöglichen.

Wir erkennen natürlich, dass auch die sog. „Ausbildungsduldung“ Versagungsgründe hat. Diese sind vermutlich im Rahmen der stattgegebenen Beschwerde angeführt worden. Dennoch bitte ich Sie, Spielräume wohlwollend im Sinne Herrn Guilavoguis auszunutzen, um eine Perspektive hier vor Ort sicherzustellen. Für Rückfragen oder ähnliches stehe ich jederzeit zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Janann Safi