Große Teilnahme an der Bürgerversammlung der SPD Rheydt / Odenkirchen zur Fahrradstraße
Über 100 Anwohner und aktive Nutzer der Fahrradstraße auf der Brucknerallee und Richard-Wagner-Straße folgten der Einladung der SPD Rheydt / Odenkirchen und füllten das Turnerheim des Rheydter TV. Nach der Begrüßung durch den Ortsverein-Vorsitzenden Matthias Poser moderierte Bürgermeister Ulrich Elsen den Abend. Zunächst stellte die Verwaltung noch einmal das Konzept vor und wie die Kommunikationskaskade damals aussah. Nach Aussage einiger Besucher, sind die Informationen wohl nicht wie vorgesehen angekommen. Anschließend hielt auch der adfc Rückschau und brachte erste Verbesserungsvorschläge ein, die bei den Anwohnern jedoch nur wenig Anklang fanden.
„Ziel der Fahrradstraße war es“, so Knoch, Mobilitätsbeauftragter der Stadt Mönchengladbach, „die beiden Zentren unter der Einbindung der Fachhochschule miteinander zu verbinden.“ Zusätzlich gab er noch einen Überblick, welche Regelungen die Straßenverkehrsordnung für eine Fahrradstraße vorsieht: Max. Tempo 30, Fahrräder gehen immer vor (unabhängig von deren Geschwindigkeit), Fahrräder dürfen nebeneinander fahren. Autos dürfen eine Fahrradstraße grundsätzlich nicht befahren – auf unserer Fahrradstraße gilt jedoch eine Ausnahme für Anlieger.
Gerade die Einhaltung der Tempolimite wurden von einigen Besuchern bezweifelt, da sie dies täglich anders erlebten und auch schon eigene Messungen vorgenommen hätten. Knoch konnte aufzeigen, dass die Geschwindigkeiten bei der ersten Messung überwiegend eingehalten worden seien – aber es gäbe auch Ausreißer und es werde natürlich noch weitere Messungen geben. Eine darauffolgende Diskussion, ob die Messverfahren und Messorte nun die richtigen seien, ließ sich nicht auflösen, da letztendlich objektive und subjektive Argumente ausgetauscht wurden.
Weitere Anregungen, die Beschilderungen zu prüfen, nahm Knoch mit. Schon Ende dieser Woche würden weitere Schilder aufgestellt. Auch will er nochmal prüfen, wie Autofahrer besser über die Regeln (besonders das Tempolimit) einer Fahrradstraße informiert werden können.
Viel Applaus erhielten Beiträge zu Gunsten der Fahrradstraße. „Die Straße muss Spaß machen. Und ich freue mich jeden Tag darauf, diese Strecke fahren zu dürfen“, so ein Besucher aus Hockstein, der die Strecke täglich in Richtung Innenstadt nutzt. Und ein Ehepaar aus Hardterbroich ergänzt, dass diese für den samstäglichen Einkauf auf dem Rheydter Wochenmarkt das Auto nun stehen ließen und lieber mit dem Fahrrad führen.
Thomas Claßen, Vorstand im adfc, hielt fest, dass die Nutzer der Fahrradstraße diese auch mutig nutzen sollen. Am Zebrastreifen stelle man sich auch den Autos entgegen, das gleiche Selbstverständnis müsse auch für die Fahrradstraße gelten.
Nach zwei Stunden bedankte sich Elsen für den guten, teilweise auch impulsiven Abend, und schloss mit einem im Ergebnis doch positiven Effekt der Fahrradstraße. Poser ergänze, dass dies sicherlich nicht die letzte Bürgerveranstaltung der SPD Rheydt/Odenkirchen war. „Der Abend zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger wünschen, besser informiert zu werden und sich einbringen zu können“, so Poser weiter.
Einen weiteren Wunsch gab es zum Schluss dann doch noch, dass nun auch die Herzen beider Innenstädte für Radfahrer gut an die Fahrradstraße angebunden würden.